Dreifaltigkeitssonntag 2009
11.6.2011
2012
31. Mai 2009
Pfingsten 2011
Prélude « Spiritus Domini »
Offertoire « Veni Creator »
Communion « O lux beatissmia »
Sortie «Veni Creator» und «Der Geist des Herrn»
aus « Cinque Esquisses gothiques – Hommage à Notre Dame »
Es gibt einen besonderen Tag in der Geschichte des Westens, von dem weder historische Aufzeichnungen noch Mythos oder Bibel Bericht geben. Es ist ein Samstag. Und er ist zum längsten aller Tage geworden. Wir wissen von jenem Karfreitag, der der Christenheit als der des Kreuzes gilt. Doch der Nichtchrist, der Atheist weiß von ihm ebenso. Das heißt, dass er von der Ungerechtigkeit weiß, von dem unendlichen Leiden, vom Verfall, von dem brutalen Rätsel des Endens, aus denen in so breitem Maße nicht nur die historischen Dimensionen der Conditio humana bestehen, sondern auch das alltägliche Gewebe unseres persönlichen Lebens. Wir wissen unauslöschlich vom Schmerz, vom Versagen der Liebe, von der Einsamkeit, welche unsere Geschichte und unser privates Geschick sind. Wir wissen auch vom Sonntag. Für den Christen bedeutet dieser Tag eine Ahnung, sowohl voller Gewissheit wie Gefährdung, sowohl evident wie jenseits des Verstehens, von Auferstehung, von einer Gerechtigkeit und einer Liebe, die den Tod überwunden haben. Wenn wir Nichtchristen oder Ungläubige sind, wissen wir von jenem Sonntag in analogen Begriffen. Wir fassen ihn als Tag der Befreiung von Unmenschlichkeit und Sklaverei auf. Wir hoffen auf Lösungen, seien sie therapeutisch oder politisch, seien sie gesellschaftlich oder messianisch. Die Züge jenes Sonntags tragen den Namen der Hoffnung ..... .“
(George Steiner, Von realer Gegenwart, München 1990, S. 301f.)
Choralsatz von Johann Sebastian Bach
Thierry Escaich: Choral-Etude No. 4